wohin
wir gehen (AT)
wohin
wir gehen
Drei Zeitabschnitte: Kindheit, frühe Adoleszenz und das Erwachsenwerden. Wir begleiten Tatis erste Lebensjahre, die liebevolle Obhut ihrer Großmutter Walentina und den Arbeitsalltag ihrer alleinerziehenden Mutter Elena in der bedrückenden 2-Zimmer-Wohnung einer kasachischen Großstadt. Fast ein Jahrzehnt nach dem Fall der Sowjetunion versucht Elena, mit der kräftezehrenden Arbeit im Waisenhaus die Familie im Alleingang über Wasser zu halten und gleichzeitig den Ansprüchen ihrer autoritären Mutter gerecht zu werden. Einige Jahre später leben Tati und Elena in Deutschland bei Alex, einem Spätaussiedler. Auf den ersten Blick eine Befreiung aus den belastenden Lebensumständen und der suppressiven Mutter-Tochter-Beziehung. Jedoch hat Tati Schwierigkeiten, sich in der neuen Umgebung und der neuen Familienstruktur zurechtzufinden. Das vermeintlich heile Familienbild bröckelt, als durch die Auseinandersetzungen mit Elenas neuem Lebensgefährten das wahre Gesicht des weitaus schlimmeren Despoten zum Vorschein kommt. Mit diesen Erfahrungen als Fundament erreicht Tati ihre Teenagerjahre. Seit der Scheidung von Alex trägt Tati nun einen großen Teil der Verantwortung für sich und ihre Mutter. Ihre angestaute Wut und Frustration sprudelt nun Stück für Stück heraus, in den Eskapaden mit ihren Freunden, aber auch bei heftigen Disputen mit Elena, die sich immer mehr wie Walentina verhält. Um den Kreislauf der sich seit Generationen wiederholenden Familiendynamik zu durchbrechen, lernen die beiden Frauen einen Umgang miteinander, als Elena Eigenverantwortung übernimmt und Tati es schafft, über ihre eigene Situation hinauszublicken und sich in die Lage ihrer Mutter hineinzuversetzen.